Gefühlt neulich erst haben wir den Frühjahrs-Newsletter rausgeschickt und … ruckzuck … ist das Saisonende schon wieder in Sichtweite.

Die Jungschaf-Gruppe, also die Lämmer vom letzten Jahr, haben schon Anfang August einen Bock in ihrer Mitte begrüßen dürfen. „Zwarti“ ist ein Zwartbless-Block. Das ist eine holländische Rasse, die auch als Milchschaf-Rasse genutzt wird. Ganz charakteristisch schwarz gefärbt mit einer weißen Blesse. Wir sind jetzt gespannt, ob es dann ab Januar – nach 5 Monaten Tragzeit - viele bunte Lämmer gibt.
Unsere Melkschafe steuern jetzt auch auf das Saisonende zu. Manche haben die Milchproduktion schon eingestellt, bei anderen ist es auf jeden Fall schon weniger. Dafür tun sie alles rein, was geht: der Fettgehalt steigt auf mindestens 10% und der Eiweißgehalt ist ebenfalls extrem hoch. Solange es noch grün und einigermaßen warm ist draußen, läuft’s noch weiter. Aber wenn die Tage kürzer werden und die Nächte kalt Ende September oder Oktober, dann ist es sehr schnell vorbei mit der Milch.

Auf jeden Fall unser Käselager gut gefüllt. Gerade im Augenblick sind mal alle Altersstufen von jung bis gut gereift vertreten. Auch wenn das „Klein-Eichener Schäfchen“ wirklich schon sehr lecker ist, wird doch immer noch übertroffen durch einen schön rund ausgewogen gereiften Schaforino nach 5 Monaten.
Unsere Solawi ist dieses Jahr ganz ordentlich gewachsen und zählt jetzt 100 Mitglieder! Mit dabei sind nun Kooperationen mit dem Feldgarten in Bingenheim, der Solawi Treibgut in Ober-Mörlen und Friedberg-Dorheim. Da wird der Käse-Vorrat auch dringend benötigt. Dankbar sind wir auch über viele liebe und treue Kund*innen auf dem Gießener Wochenmarkt, immer samstags von 7:00 bis 14:00 Uhr. Und wir freuen uns jetzt auf die Herbstmärkte, z.B am 22. September im Hessenpark, am 13. Oktober in Marburg oder bei unserem Heimspiel, dem Gallusmarkt am 16. Oktober in Grünberg.
Rückblickend hat uns der regenreiche Sommer auch seine Schwierigkeiten gebracht. Die Vorhersage war und ist es immer noch extrem unzuverlässig: es war wirklich schwierig ein Zeitfenster fürs Heumachen zu finden. Kaum sind ein paar schöne Tage gemeldet, rückt gleich schon die nächste Gewitterfront an.

Aber, die Heuernte vom ersten Schnitt ist sicher eingebracht und ein guter Teil des zweiten Schnitts auch schon. Wir hoffen auf ein paar schöne Tage noch im September, um den Futtervorrat für die Winterzeit noch zu vervollständigen.
Wen das feucht-warme Wetter aber wirklich
gefreut hat, das sind die Parasiten! Selten haben wir soviel entwurmt und behandelt wie in diesem Jahr. Gefühlt waren wir jede Woche draußen bei irgendeiner Lämmergruppe, die schon wieder schwächelte.
Auch die Mücken haben sich munter vermehrt. Eine Untergruppe Mücken, die Gnitzen, übertragen zur Zeit das „Blauzungen-Virus“, an dem Wiederkäuer erkranken. Für Schafe und Ziegen endet die Erkrankung leider recht häufig tödlich.

Unsere Melkschafe und Jungtiere haben wir noch rechtzeitig impfen lassen, dennoch gibt es immer wieder Durchbrüche, dass Tiere erkranken. Zum Glück erkranken geimpfte Tiere selten so schwer, bisher halten sich die Todesfälle in Grenzen. Nur die Lämmer, die ohnehin schon durch die Parasiten angeschlagen waren, sind mittendrin im Infektionsgeschehen. Es ist so traurig, drückt uns die Daumen, dass diese Welle bald abebbt.
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