top of page
1950er_k-e_121.jpg
Familie.jpg
Von Biologin und Ingenieur zu Landwirten

​

Am Fuße des Vogelsberges, in einem beschaulichen Ortsteil von Grünberg, in Klein Eichen, liegt der ehemals Müller’sche Hof. Wir, Udo Senczkowski (seit 2008 Besitzer des Hofes) und Birgit Aue, bewirtschaften den Hof seit 2017 hauptberuflich. Eigentlich sind wir Biologin und Ingenieur, aber die Zeit hier in Klein-Eichen machte uns zu Landwirt und Landwirtin:

​

Gebäude und Ländereien brachten die Tradition, Idee und Möglichkeit der Tierhaltung mit sich. So begann es einst mit einer Handvoll Texelschafen, die allein als Hobby gehalten wurden. Nach und nach kamen mehr Tiere dazu, genau wie der Gedanke, die Tiere für einen Zweck zu halten. Wie wäre es mit Milchschafen, um eigene Milch sowie Milchprodukte zu vermarkten – regional und ökologisch? Die Idee der Klein-Eichener Hofkäserei war geboren.

 

Landwirtschaftliche Erfahrung hatten wir bereits gesammelt. Umso schwieriger war der Quereinstieg in die „Kunst des Käsens“, aber mit geballtem Wissen, z. B. aus Seminaren und Workshops aber vor allem ganz auch hier viel „learning by doing“, haben wir den ersten Schritt gemeistert. Schnell wurde klar, dass stetig wachsende Tierherden und der Käsereibetrieb mehr Aufwand benötigen, als man in seiner Freizeit neben einem Vollzeitjob betreiben kann. So widmen wir seit 5 Jahren all unsere Zeit dem Hofleben.

Auch die Produkte, die aus der Viehhaltung entstehen, werden fast ausschließlich auf dem Hof hergestellt. Jeden Morgen wird gemolken und in der Hochsaison mindestens drei Mal in der Woche in der hofeigenen Käserei die Milch verarbeitet. Wenn wir den Käse nicht auch außerhalb Klein-Eichens verkaufen wollten, bräuchten wir den Hof also gar nicht zu verlassen.

 

Langeweile kommt trotzdem nie auf – Immer wieder gibt es Neues zu herauszufinden, zu perfektionieren, auszubessern – sei es bei der Herstellung oder am Endprodukt oder am Konzept der Vermarktung. Seit einem Jahr arbeiten wir nun zum Beispiel mit zwei lokalen Ziegenhöfen zusammen. Wir verarbeiten ihre Bio-Milch und haben ihren Käse in unser Angebot mit aufgenommen.

So sind auch heute noch viel Zeit, Kreativität und Liebe gefragt, um am Ball zu bleiben. Dennoch ist es genau das Leben als Landwirt und Landwirtin, was uns glücklich macht.

Unsere Tiere

 

Schafe:

Insgesamt haben wir, saisonal variierend, um die 200 Schafe. Sie sind das Jahr über in verschiedenen Herden draußen, mal auf unseren Weiden, mal auf fremden zum Abgrasen oder zur „Landschaftspflege“. Es gibt Jungtiere, Böcke und die Melkgruppe. Letztere grast auf Wiesen in direkter Hofnähe, um morgens um 7:00 und abends um 17:00 pünktlich auf dem Melkstand zu stehen. Wegen der räumlich begrenzten Möglichkeiten, regelmäßig auf eine andere frische Weide zu kommen, bekommen sie im Sommer täglich leckeres Kleegras zugefüttert.

​

Den Winter verbringen alle Tiere bei uns am Hof in Ställen. Über die Zeit werden die Schafe nicht gemolken und haben „Mutterurlaub“ – denn im  Januar ist bei uns Ablammzeit. Die Lämmchen können einen Monat bei ihren Mamas heranwachsen, danach bilden sie die neue Gruppe der Jungtiere und für die großen geht es wieder in den Melkstand. Eine neue Saison beginnt…

 

 

Kühe:

Das Rote Höhenvieh ist eine vom Aussterben bedrohte, alte Nutztierrasse aus Deutschland, die eigentlich schon ausgestorben war. Durch einen zufälligen Fund von Bullensperma im Lager eines Labors konnte die Rasse durch Züchtungen wieder zum Leben erweckt werden. Beliebt ist sie immer noch für ihre Robustheit und Genügsamkeit, wodurch sie mit einfachem Futter zurechtkommen.

​

Die Tiere sind im Sommer auf unseren Weiden im Vogelsberg, während sie im Winter mit Raufutter von den eigenen Wiesen gefüttert werden. Die Jungtiere bleiben bis zu einem Jahr bei der Mutter und können in der Herde natürlich heranwachsen.

​

Das fein marmorierte Fleisch ist äußerst schmackhaft und die Milch mit einem Fettgehalt von ca. 5,5% reich an natürlichen Inhaltsstoffen.

​

​

Hühner:

Unsere Hühner sind die einzigen Tiere, die noch vollständig als Hobby, bzw. zur Eigenversorgung gehalten werden. Mit dabei sind „ausgediente“ Hennen aus Legebatterien, die bei uns in Ruhe alt werden können und immer noch erstaunlich oft Eier legen. Sie freuen sich über viele Reste vom Essen oder bspw. Molke, die bei der Käseherstellung übrig bleibt.

 

​

Die Hofhunde:

Kalli ist unser alter Hofhund und nach vielen Jahren mal mehr, mal weniger hilfreicher Mitarbeit „im Ruhestand“. Rechts ist er bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen: Hammer bewachen.

​

Moppel ist noch ganz neu bei uns. Er wird zum Hütehund und wird bald genauso viel Verantwortung im Umgang mit den Tieren tragen, wie Kalli bisher.

1613275812781.jpg
IMG_2320_3.JPG
1613275695441.jpg
1613275703547.jpg
1613276869271.jpg
Unsere Verkaufssaison

Mit dem Ziel, möglichst viele verschiedene regionale und Großteils selbst hergestellte Bio-Milch- und Fleischprodukte zu vertreiben, fahren wir wöchentlich bis nach Gießen, Fulda und Bad Homburg. Auch auf vielen Sondermärkten, z. B. auf der Herchenhainer Höhe sind wir immer wieder anzutreffen. Und natürlich Freitagnachmittags hier in Klein-Eichen; sehr bald auch an jedem Wochentag – unser Hofladen ist im aktiven Bau!

Im Winter (ab Weihnachten bis Anfang März) machen wir eine Verkaufspause – die Schafe werden nicht mehr gemolken, die Vorräte sind dann meistens auch aufgebraucht und es braucht auch einfach mal eine Pause vom Betrieb, zur Erholung und zum Erledigen von allem was sich im Büro oder am Hof über ein Jahr an Aufgaben angesammelt hat, um danach wieder gut aufgestellt in die neue Saison starten zu können!

Teamwork ist alles

Das alles können wir selbstredend nicht alleine stemmen. Ohne unser großartiges Team, unser so genanntes "Hofhilfe"-Team, wären wir nicht nur völlig aufgeschmissen, sondern es würde auch das fehlen, was diesen Ort so besonders, so lebenswert macht:

Diese Menschen, die auf unterschiedliche Weise und aus ganz unterschiedlichen Gründen zu uns gefunden haben, machen den Hof bunt und lebendig. Jede und jeder bringt sich selbst und seine Lebenserfahrung mit. Die Fülle an Charakteren bereichert unsere Gemeinschaft und jede*r hinterlässt seine ganz eigenen Spuren.

bottom of page